Minimalismus. Ja, auch ich habe den Weg zu diesem Thema gefunden. Es ist speziell und mit Sicherheit findet nicht jeder so viel Gefallen dran. Ich bin begeistert von der Einfachheit des Lebens das der Minimalismus mit sich bringt. Es gibt keinen ultimativen Guide für ein Leben als Minimalist. Die Definition vom Minimalismus ist so individuell wie es die Person, die es lebt selbst ist. Wie kommen ich also dazu? Was war ausschlaggebend für mein Interesse am Minimalismus? Grob gesagt war es der Wunsch nach mehr Ordnung, Organisaion und Stuktur in meinem Zuhause. Genauer betrachtet geht es aber viel tiefer als das offensichtlich oberflächliche. Gefühle und Wünsche waren bei mir der springende Punkt.
Als unsere zweite Tochter auf die Welt kam und wir beide aus dem Krankenhaus entlassen wurden, begann ich mir bereits Gedanken über den Alltag mit zwei Kindern zu machen. Das Krebsmädchen war gerade mal zwei Jahre alt und brauchte mich noch fast genau so viel wie das Baby für das ich nun die volle Verantwortung hatte. Die Eingewöhnung im Kindergarten lag auch noch vor uns. Ich hatte Angst den Haushalt nicht mehr zu schaffen, den Alltag nicht organisiert zu bekommen und zu wenig Zeit für meine Große zu haben. Klare Strukturen, Abläufe und Routinen sind einfach sehr wichtig für Kinder. Die ersten zwei Wochen hatte ich die volle Unterstützung meines Liebsten aber wie sollte es danach weite gehen!?
Es kam wie befürchtet. Die Eingewöhnung im Kindergarten mit dem Krebsmädchen lief eher schlecht als recht. Das Löwenmädchen war ein reines Brusmädchen und stillte von Anfang an jede Stunde, teilweise sogar jede halbe. So war ich quasi 24/7 oben ohne entweder an das Sofa oder das Bett gefesselt. Ich habe das Stillen geliebt aber es hat mich auch ungemein gestresst weil ich für nichts anderes mehr Zeit hatte.
Der Haushalt blieb komplett liegen. Zwischen Stillen und Windelwechseln wollte ich natürlich für mein Krebsmädchen da sein. Mein Liebster unterstützte mich nach der Arbeit wo er konnte. Dafür war ich Ihm immer sehr dankbar. Damit verbunden kam in mir ein Gefühl hoch womit ich gar nicht klar kam. Das Gefühl als Frau und Mutter versagt zu haben. Nichts alleine auf die Reihe zu bekommen obwohl man doch ständig mit irgendwas beschäftigt war. Am ende des Tages blieb das furchtbare Gefühl auf voller Linie versagt zu haben.
Mein Gemütszustand sank rapide richtung Keller und mir ging es mehr als schlecht. Natürlich hab ich darüber kein Sterbenswörtchen verloren, einfach aus Angst das man es bzw. mich für lächerlich hielt. Depressionen sind nicht selten aber kein Mensch spricht drüber. Ich fühlte mich gerade in der ersten Zeit mit Baby sehr verletzlich, habe viel geweint und mit mir um meine Gefühle gerungen. So habe ich knapp sieben Monate, zu der Zeit habe ich abgestillt, alles in mir vergraben und mit einem großen Schloss verschlossen. Die Wochenbettdepression nahm seinen Lauf und endeten leider nicht damit. Diese Gefühle und Gedanken die in einem aufkommen sind beängstigend. Das Gefühl erdrückt zu werden und nicht mehr frei atmen zu können ist furchtbar.
Wie gesagt, bin ich dann über die Suche nach Ordnung- und Organisationsvideos auf das Thema Ausmisten, Magic Cleaning und schließlich auf den Minimalismus gestoßen. Ich habe angefangen mich intensiver mit dem Thema zu befassen und festgestellt dass es keine Richtige und Einzige Definition vom Minimalismus gibt. Es gibt “extreme” Minimalisten die nur fünfzig Teile Ihr Eigen nennen, keine Möbel besitzen und keinen festen Wohnsitz haben aber auch Minimalisten die in einem großen Haus leben und etwas mehr Besitz haben. Ich werde nie zu den “fünfzig Teile Minimalisten” gehören denn ich habe zwei Kinder die alleine schon weitaus mehr Teile besitzen. Es ist aber auch nicht mein Ziel!
Was bedeutet Minimalismus für mich?!
Minimalismus bedeutet doch im Groben, sich nur mit den Sachen und Dingen zu umgeben die benutz und gebraucht werden und einem Freude bringen. Es bedeutet weniger Sachen zu besitzen und somit weniger Zeit für die Pflege dieser aufzubringen. Gleichzeitig bedeutet es mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Minimalismus bedeutet für mich Freiheit. Die Freiheit das Leben zu genießen und weniger Balast darin zu haben.
Ich habe mich gefunden
Mit 33 Jahren hab ich endlich eine klare Vorstellung wie ich mein Leben gestalten will. Ich weis nun wer ich bin, was ich will und was mich glücklich macht. Einige Bereiche, wie die Dekoration meiner Wohnung, waren schon immer sehr minimalistisch. Ich habe schon immer alles möglichst clean und reduziert gehalten, weil ich einfach keine Lust habe stundenlang mit abstauben beschäftigt zu sein. Trotzdem arbeite ich stetig dran es noch reduzierter zu gestalten. Nicht der Reduzierung wegen sondern weil es mir gefällt und es unendlich befreiend ist.
Es ist viel geplant!
Im Zusammenhang mit dem Minimalismus habe ich mich auch viel mit den Themen Ausmisten, Nachhaltigkeit und Zero Waste beschäftigt. Im Menü findest Du die Kategorie MINIMALISMUS. Deser Bereich ist noch leer wird aber künflig fleißig gefüllt.
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